Themenwoche zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges vom 29. Maerz bis zum 6. April 2025 an verschiedenen Spielorten in Weimar
Themenwoche zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges vom 29. März bis zum 6. April 2025 an verschiedenen Spielorten in Weimar
Weimar, 20. Februar 2025
80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers #Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges widmet sich das #DNT #Weimar in einer Themenwoche der zunehmend kostbarer werdenden »Ressource #Erinnerung«: Vom 29. März bis zum 6. April 2025 beleuchtet die gleichnamige Themenwoche an verschiedenen Spielorten in Weimar aktuelle Fragen zu unserer Erinnerungskultur auf diskursive, interaktive und künstlerische Weise. Welche Formen kann #Erinnerung in unserer heutigen Gesellschaft annehmen? Wie begegnen wir den Versuchen, Erinnerung zu instrumentalisieren? Und welche Rolle können Theater und Kunst in der Aushandlung unserer Erinnerungskultur übernehmen? Eigenproduktionen, Gastspiele, szenische Lesungen, eine Diskursreihe sowie Workshops erörtern die Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus und untersuchen die Herausforderungen, die sich aus verschobenen Betrachtungsmöglichkeiten für unsere heutige Gesellschaft ergeben. Die Themenwoche wird in der Bildungsagenda NS Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.
»Die Themenwoche ›Ressource Erinnerung‹ soll vor allem Anregungen bieten, unsere Auffassungen von Geschichte zu differenzieren. Das verstehe ich als eine sehr persönliche Einladung«, betont DNT Generalintendant Hasko Weber. »Es geht um eine Standortbestimmung innerhalb unserer gesellschaftlichen Erinnerungsfelder und damit um die Grundlagen unserer gegenwärtigen Demokratiediskurse. Eine faktenbasierte Erinnerungskultur ist von existentieller Bedeutung für unser Zusammenleben und reicht weit über den zeitlichen Horizont hinaus, den 80 Jahre Abstand zum Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald markieren.«
Themenwoche mit vielfältigem Programm
Die Premiere des Tanztheaterprojekts »Plasma und Penicillin« am Samstag, 29. März 2025, um 20 Uhr auf der Studiobühne bildet den Auftakt der Themenwoche. Darin setzen sich der Choreograf Louis Stiens und sein Ensemble mit der Perspektive der US amerikanischen Fotografin und Journalistin Lee Miller auf die Verwüstungen des Dritten Reichs auseinander.
Am Sonntag, 30. März 2025, um 19.30 Uhr in der Redoute folgt dann die Premiere des interaktiven Theaterspiels »Drahtwolken« des Kollektivs machina eX, das in Zusammenarbeit mit dem Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus entsteht. Das Publikum übernimmt in dieser Uraufführung die Rolle von Mitarbeitenden eines »Zentrums für Zeitsichtungen«, das beauftragt wird, die Geschichte von 3 Zwangsarbeitern in Weimar zu ermitteln.
Als dritte Neuproduktion der Themenwoche hat am Samstag, 5. April 2025, um 19.30 Uhr im Großen Haus Mieczysław Weinbergs Oper »Die Passagierin« Premiere. Das international erfolgreiche Regie Duo Jossi Wieler und Sergio Morabito inszeniert dieses Werk, das sich dem nicht abbildbaren Grauen in Auschwitz aus einer doppelten Erinnerungsperspektive nähert: Die unfreiwilligen, geschönten und unvollständigen Bekenntnisse einer ehemaligen #KZ #Aufseherin werden mit der von den Häftlingen erlittenen Gewalt konfrontiert.
Neben neuen Inszenierungen zeigt das DNT Weimar in »Ressource Erinnerung« auch thematisch passende Repertoirestücke. Dabei darf das Publikum besonders auf Hans Krásas Kinderoper »Brundibár« gespannt sein, die innerhalb der Themenwoche in einer speziell eingerichteten Kammerfassung von André Kassel in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und #Mittelbau #Dora in der Gedenkstätte Buchenwald aufgeführt wird.
Außerdem sind verschiedene Gastspiele in der Themenwoche zu sehen: Das dokumentarische Schauspiel des Staatstheaters Mainz »And now Hanau« von Tuğsal Moğul setzt sich mit den rechtsextremen Morden an neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Hanau vom 19. Februar 2020 auseinander. Das Weimarer stellwerk junges theater gastiert mit der Produktion »ausradiert«, einer theatralen Recherche des Kollektivs projekt il auf den Spuren Betroffener der NS Eugenikverbrechen in Thüringen. Erstmals in Deutschland zu erleben ist in der Themenwoche das Monodrama »Whistle/Pfeifen« von Jacob Buchan und Hadar Galron, das dem Schmerz der zweiten Generation eine Stimme gibt und die unsichtbaren, aber tiefen Wunden des #Holocaust aufdeckt.
Ergänzt wird das Programm von »Ressource Erinnerung« durch szenische Lesungen des Theaterstücks »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« von Jens Raschke, von »Der Funke Leben« nach dem Roman von Erich Maria Remarque sowie von »Der Reisende« nach dem Roman des jüdischen Autors Ulrich Alexander Boschwitz. In einer #Kammermusik #Matinee der Staatskapelle Weimar mit dem Titel »Ressourcen – Perspektiven« erklingen Werke von zu Zeiten des #Nationalsozialismus verfemten Komponisten.
Offiziell eröffnet wird die Themenwoche am 30. März 2025 mit einem Vortrag von Prof. Aleida Assmann, an den sich in den folgenden Tagen eine Diskursreihe über den Umgang mit der Ressource Erinnerung anschließt. In den drei Veranstaltungen widmen sich die Gesprächsgäste den Themen »Gedächtnismedien«, »Vergessene Erinnerung« und »Verstummende Zeitzeugen«. Zudem wird ein Gespräch über Leben und Wirken des Architekten Franz Ehrlich angeboten, dessen Biografie zwischen Widerstand, Anpassung und Kollaboration changiert. In der Werkschau »Morgen ist heute gestern« präsentieren internationale Studierende eigene Filme, Videocollagen, Szenenbilder und Drehbuchprojekte, die im Rahmen einer Kooperation mit der Bauhaus Universität Weimar entstehen. In ihren Arbeiten setzen sie sich mit den Aspekten von individueller und kollektiver Erinnerung an den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg auseinander.
Das Publikum kann in »Ressource Erinnerung« aber nicht nur zuschauen, sondern auch selbst aktiv werden: Auf dem Programm stehen zwei kostenfreie Workshops zum Mitmachen. In der praktischen Werkstatt »Zeichne, was du siehst« mit der Künstlerin Annett Schauß können sich die Teilnehmenden ausgehend von einer Beschäftigung mit Kunstwerken von KZ Häftlingen in Buchenwald künstlerisch mit dem Unsagbaren auseinandersetzen. Im Workshop »Der Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft« liefert der Historiker Johannes Spohr Grundlagen, Anregungen und Tipps für die eigene Recherche nach der damaligen Rolle von Familienangehörigen, Kollegen und Freunden und geht auch auf individuelle Fragen ein.
Karten für die Veranstaltungen der Themenwoche »Ressource Erinnerung« sind im Vorverkauf an der Theaterkasse sowie online erhältlich. Dort ist auch das vollständige Programm zu finden.
Ressource Erinnerung
Themenwoche zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
29. März bis 6. April 2025, verschiedene Spielorte in Weimar
»Plasma und #Penicillin«
Louis Stiens und Ensemble.
Samstag, 29. März 2025, Sonntag, 30. März 2025, Studiobühne
»Drahtwolken«
»machina eX«
Sonnag, 30. März 2025, Montag, 31. März 2025, Dienstag, 1. April 2025, Mittwoch, 2. April 2025, Redoute
»Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«
Jens Raschke
Dienstag, 1. April 2025, Studiobühne
»Der Funke Leben«
Erich Maria Remarque
Mittwoch, 2. April 2025, Redoute Bar
»Der Reisende«
Ulrich Alexander Boschwitz
Donnerstag, 3. April 2025, Studiobühne
»And now Hanau«
Tuğsal Moğul
Donnerstag, 3. April 2025, Marie Juchacz Saal
»Die Passagierin«
Mieczysław Weinberg
Samstag, 5. April 2025, Großes Haus
»Whistle/Pfeifen«
Jacob Buchan, Hadar Galron
Sonntag, 6. April 2025, Redoute
»Brundibár«
Hans Krása
Sonntag, 6. April 2025, Gedenkstätte Buchenwald
Ressource Erinnerung Diskursreihe
Sontag, 30. März 2025, Montag, 31. März 2025, Mittwoch, 2. April 2025, Sonntag, 6. April 2025, Foyer
Workshop: »Zeichne, was du siehst«
Mittwoch, 2. April 2025, Redoute
Workshop: »Der Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft«
Donnerstag, 3. April 2025, Redoute
Die Themenwoche sowie das Projekt »ausradiert« werden in der Bildungsagenda NS Unrecht von der #Stiftung #Erinnerung, #Verantwortung und #Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Die Aufführung von »Brundibár« in der Gedenkstätte Buchenwald findet mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises und Freundeskreises Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar statt. Die Recherche von Jörn Klare zu Franz Ehrlich wurde von der #Thüringer #Kulturstiftung gefördert. Mehr …