In den Theaterworkshops gibt Stefanie Bockermann den Jugendlichen Tipps und Tricks für die Inszenierungen an die Hand. Aus den Proben erarbeitet die Künstlerin die Inhalte für die Minidramen. Foto: Tobias Denne, Verein »Münsterland«
»Schilderwechsel«: Kuenstlerin Stefanie Bockermann erarbeitet Minidramen mit Jugendlichen
»Schilderwechsel«: Künstlerin Stefanie Bockermann erarbeitet Minidramen mit Jugendlichen
- Theaterworkshops zu »Begrenzung und Entgrenzung« behandeln Themen wie Heimat und Grenzen
#Münsterland, #Lengerich, #Warendorf, #Ostbevern, 26. März 2025
Vor einem halben Jahrhundert ist die Gebietsreform, die Grenzen von Städten und Gemeinden verschoben hat, in Kraft getreten. Das Projekt »Schilderwechsel – 50 Jahre Gebietsreform im Münsterland« vom #Kulturbüro des Vereins »Münsterland« nimmt dieses einschneidende Ereignis in 5 Projekten genauer in den Blick. Mit dabei: Stefanie Bockermann, freie Theaterpädagogin und Regisseurin aus Münster. Sie arbeitet unter dem Titel »Begrenzung, Entgrenzung: mein #Heimatgefühl, mein #Schutzschild, meine #Freiheit« mit mehr als 20 Jugendlichen aus drei Orten im Münsterland an einer persönlichen Auseinandersetzung mit den Themen Heimat und Grenzen. Die daraus entstehenden Minidramen werden im Zuge der Präsentationswoche von »#Schilderwechsel« in Warendorf aufgeführt.
»Wenn ich mich von der Sperrigkeit des Begriffs ›Gebietsreform‹ löse und zu den Themen dahinter schaue, dann lande ich bei Fragen, die ganz existenziell für Jugendliche sind: Selbstbestimmung versus Fremdbestimmung, Grenzen versus Freiheitsräume. Besonders spannend für die Theaterarbeit ist, sich anzuschauen, welche tiefgehenden Gefühle und Emotionen damals wie heute im Spiel sind, wenn es um Verlusterfahrungen und um den Kampf um Identität geht«, sagt die Münsteraner Künstlerin Stefanie Bockermann. Für sie war von Anfang an klar, dass sie das Projekt mit Jugendlichen umsetzen will. Die Schwerpunkte der Minidramen reichen von Fragen zu »Wie werde ich meinen Eltern gerecht?« bis hin zu #Gewalt in der Familie und #Fremdenfeindlichkeit.
Das Besondere an »Begrenzung und Entgrenzung« ist, dass die End Aufführung aus 3 Minidramen zu rund 15 Minuten besteht. Jedes legt einen anderen Schwerpunkt und setzt andere Themen für das Stück. Den Inhalt hat Bockermann gemeinsam mit Jugendlichen in Warendorf, Lengerich und Ostbevern seit Februar in mehreren Workshop Terminen erarbeitet. Auf Basis dieser Termine hat die Künstlerin die Skripte für die Minidramen geschrieben.
In der Kulturwerkstatt in #Ostbevern war unter anderem die 14 jährige Eliana dabei. Sie hat bereits in Musicals mitgespielt und gesungen. Die Schülerin sagt: »Mir gefällt an der Schauspielerei, dass man andere Persönlichkeiten annehmen kann. Später möchte ich was in dieser Richtung beruflich machen. Am Projekt mag ich, mal einen anderen Einblick in Theaterarbeit zu bekommen.«
Laura Säumenicht, Projektleiterin »Schilderwechsel« beim Kulturbüro des Vereins »Münsterland«, sagt: Mit der Auswahl hat unsere Fachjury ein Projekt gewürdigt, das die Fremdbestimmung durch die Gebietsreform auf einer Metaebene thematisiert: Die Arbeit mit Jugendlichen und ihren Erfahrungen bringt diese Thematik in einen aktuellen Kontext und macht sie greifbar. Damit bietet Stefanie Bockermanns Projekt für ›Schilderwechsel‹ eine spannende und wertvolle Perspektive.«
Die Aufführung der 3 Minidramen findet im Zuge der Präsentationswoche von »Schilderwechsel« am 11. Mai 2025 ab 15 Uhr im Sophiensaal in Warendorf statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Anmeldung über die Website wird gebeten. Mehr …
»Begrenzung, Entgrenzung« ist Teil des Projekts »Schilderwechsel – 50 Jahre Gebietsreform im Münsterland«. Als Veranstalter bildet das »Kulturbüro Münsterland« das konzeptionelle und kommunikative Dach. Partnerinstitutionen des Projekts und potenzielle Anknüpfungspunkte sind #Burg #Hülshoff – Center for #Literature (CFL), DA, Kunsthaus #Kloster #Gravenhorst, Forum Altes Rathaus #Borken (FARB), #Filmwerkstatt #Münster, #Kulturgut Haus #Nottbeck und #Theater im #Pumpenhaus.
»Schilderwechsel« wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (Förderprogramm RKP – Regionales #Kultur Programm #NRW), die Volksbank Westmünsterland eG, die Werte Stiftung Münsterland und die Stiftung Kunst und Kultur Münsterland. Weiter wird das Projekt von der LWL Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 »1.250 Jahre Westfalen« gefördert. Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.