Hamburger Menu Pixel Books by Gütsel

Poppe Folkerts, »Bundesregatta vor Norderney«, 1927. Bild: Poppe Folkerts Stiftung

Museum Nordseeheilbad Norderney: Zum 150. Geburtstag von Poppe Folkerts – Norderney feiert seinen Maler der Nordsee mit einer Retrospektive

Museum Nordseeheilbad Norderney: Zum 150. Geburtstag von Poppe Folkerts – Norderney feiert seinen Maler der Nordsee mit einer Retrospektive

#Norderney, 31. Mai 2025

Er gilt als einer der bedeutendsten Seemaler und #Landschaftsmaler der friesischen #Küste und neben Max #Slevogt und Max #Liebermann als der Vertreter des deutschen #Impressionismus. Geboren und gestorben auf der #Insel Norderney prägte Poppe Folkerts (9. April 1875 bis 31. Dezember 1949) wie kaum ein anderer die damalige Kunstszene mit seinen eindrucksvollen Darstellungen von #Meer und #Watt. Zum 150. Geburtstag des Künstlers widmet ihm das #Museum #Nordseeheilbad Norderney vom 7. April 2025 bis zum 15. März 2026 eine umfassende #Retrospektive. Präsentiert werden nicht nur rund 120 seiner bekannten See und Porträtgemälde, sondern auch eine Auswahl von meisterlichen Zeichnungen, Lithografien und Radierungen. Damit bietet die Jubiläumsausstellung die Gelegenheit, das beeindruckende Oeuvre Poppe Folkerts und die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Schaffens neu zu entdecken. Der Besucher taucht ein in die Welt eines Malers, für den das Meer nicht nur Motiv, sondern Teil seiner Existenz war.

Folkerts war nicht nur ein begnadeter Seemaler, sondern auch ein leidenschaftlicher Segler. Seine tiefe Verbundenheit mit dem Meer prägte sein Schaffen in einzigartiger Weise. Viele seiner Werke entstanden auf seinem Boot oder in seinem als Atelier dienenden »Malerturm« mit Blick auf Wind und Wasser. Diese direkte Perspektive vom Meer aus macht seine Bilder noch heute authentisch und intensiv erlebbar. In kraftvollen, pastosen Pinselstrichen hielt der Künstler die Bewegung der Wellen, die dramatischen Wolkentürme und die sich ständig wechselnden Lichtstimmungen  und Wetterstimmungen fest.

Besonders charakteristisch für Folkerts #Malerei ist die reduzierte, teils monochrome Farbpalette aus satten Blau und Grautönen. Dunkle Wellentäler kontrastieren mit der weißen, schäumenden Gischt, wodurch seine Seebilder eine eindrucksvolle Tiefe und Strahlkraft erhalten. Die impressionistische Handschrift zeigt sich in der lebhaften, skizzenhaften Darstellungsweise, die das Momenthafte und Vergängliche der Natur betont. So sieht man das weite, ruhige Meer an einem pastellig sonnigen Morgen, erspürt das frische Blätterrauschen der Bäume am Feldweg und die kraftvoll, gegen das Lotsenboot schlagenden Meereswogen. Der Mensch steht dabei nie im Vordergrund, sondern ist immer ein integraler Bestandteil der Landschaft – er bleibt Teil des Ganzen.

Ganz anders dagegen verhält es sich mit den Porträtdarstellungen. Poppe Folkerts zeigt keine individuell wiedererkennbaren Charaktere, sondern vielmehr Typen. Werke wie »Junge Friesin«, »#Fischer am #Strand« oder »Fischermann in den #Dünen« spiegeln das Leben und die Menschen der Küstenregion in einer zeitlosen Weise wider. Eine Ausnahme sind hier die Bildnisse der Familienmitglieder wie das von seiner Frau oder seiner Tochter Almut.

Noch heute begegnet man auf Norderney Poppe Folkerts Werk auf Schritt und Tritt. Sei es durch die Inselflagge oder das Wappen der Stadt Norderney, welche er 1925 für seine Heimat entwarf. »Folkerts gehört zu uns wie die Wellen und das Meer. Seine vielfältige Kunst verdient daher ein eigenes Museum, damit wir sein Lebenswerk einer breiten Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich machen können«, wünscht sich Heidi Daniel von der Poppe Folkerts Stiftung für die nahe Zukunft. Schon seit geraumer Zeit setzt sich die gemeinnützige Stiftung gemeinsam mit der Fördergemeinschaft Poppe Folkerts Museum Norderney für ein Ausstellungshaus ein, um das Schaffen des Insulaner Malers angemessen bewahren und präsentieren zu können.

Für das Jubiläumsjahr hat die Stiftung zahlreiche Aktionen geplant, um den 150. Geburtstag des Künstlers gebührend zu feiern. So wird es neben der Retrospektive im Museum Nordseeheilbad Norderney auch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Kinderführungen, Bildbesprechungen und Themenabenden geben. Diese werden aktuell in den Monatsübersichten des Norderneyer Veranstaltungskalenders angekündigt.

In Zusammenarbeit mit dem Nordener SKN Verlag ist zudem ein immerwährender Kunstkalender mit Motiven Poppe Folkerts erschienen, der unter anderem im Museumsshop käuflich zu erwerben ist. Dort ist auch der Ausstellungskatalog »Poppe Folkerts wird 150« erhältlich.

Geöffnet ist die Ausstellung im Museum Nordseeheilbad Norderney dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr und in den Wintermonaten von November 2025 bis März 2026 mittwochs und samstags von 11 bis 17 Uhr.

Vita von Poppe Folkerts

#Poppe #Folkerts (9. April 1875 bis 31. Dezember 1949) war ein deutscher #Maler, #Zeichner und #Illustrator, der als einer der bedeutendsten See und Landschaftsmaler der friesischen Küste und als Vertreter des deutschen Impressionismus gilt. Geboren und gestorben auf der ostfriesischen Insel Norderney, prägte er die Kunstszene mit seinen eindrucksvollen Darstellungen der Nordsee und ihrer Küstenlandschaften.

Nach dem frühen Verlust seiner Eltern begann Folkerts im Alter von 14 Jahren eine Lehre als Maler und Glaser. Seine anschließenden Wanderjahre führten ihn von Köln über Frankfurt bis nach Hamburg und Berlin, wo er in den großen Gemäldegalerien seine Leidenschaft für die Kunst entdeckte und erste Skizzen nach der Natur fertigte. 1896 wurde er schließlich in die Meisterklasse von Professor Carl Saltzmann an der »Königlich Akademischen Hochschule für Bildende Künste zu Berlin« aufgenommen. Dort machte Folkerts mit dramatischen Szenebildern von See und Seenot schnell auf sich aufmerksam. Auf Empfehlung seiner Lehrmeister und des Berliner Akademiedirektors Anton von Werner unternahm er zwischen 1900 und 1903 drei Studienreisen auf #Segelschulschiffen der Kaiserlichen #Marine, die ihn bis nach #Istanbul und #Jerusalem führten.

Nicht weniger prägend war für Poppe Folkerts sein Studienaufenthalt an der Académie Julian in Paris 1909/10. Hier lernte er die Arbeitsweise der großen französischen Impressionisten kennen und übertrug die Darstellung des flüchtigen Augenblicks und des Lichts auf seine eigene Kunst.

Im Jahr 1910 kehrte Folkerts wieder nach Norderney zurück und errichtete dort 1913 sein bekanntes #Turm #Atelier, den »Malerturm«. Von hier aus erkundete er mit seinem #Segelboot »Senta« die Küstenlandschaften und das Meer, deren typische Stimmung er in seinen Werken fortan festhielt.

Während des Ersten Weltkriegs war der Künstler als Kriegsmaler an der Westfront tätig. Seine dort entstandenen Zeichnungen wurden in der Leipziger Illustrierten Zeitung veröffentlicht. Nach dem Krieg entwarf er sechs Motive für das Notgeld der Heimatinsel Norderney. Eines dieser Motive, das Kap von Norderney, wurde später zum #Stadtwappen, und Folkerts gestaltete dazu die schwarz blau weiße Stadtflagge.

Trotz der Zerstörung seines Turm Ateliers im Zweiten Weltkrieg blieb Folkerts seiner Heimat treu. Sein umfangreiches Werk umfasst hunderte #Ölgemälde sowie zahlreiche #Aquarelle, #Zeichnungen und #Druckgrafiken. Heute wird sein künstlerischer Nachlass von der Poppe Folkerts Stiftung gepflegt, die sich der Bewahrung und Präsentation seines Schaffens widmet.

Museum Nordseeheilbad Norderney

Zurück

Home News Impressum Kontakt Datenschutz

Instagram Facebook