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Stiftung Neue Synagoge Berlin: neue Wechselausstellung »Gefuehlsdinge. How to Listen to Objects«
Stiftung Neue Synagoge Berlin: neue Wechselausstellung »Gefühlsdinge. How to Listen to Objects«
Berlin, 13. Mai 2025
Die #Stiftung #Neue #Synagoge #Berlin – #Centrum #Judaicum präsentiert die neuen Ausstellung »Gefühlsdinge. How to Listen to Objects«.
Die Schau, die ab dem 21. Mai 2025 in der Neuen Synagoge Berlin zu sehen ist, widmet sich der Frage, wie Objekte Erinnerungen und Emotionen transportieren, welche Gefühle die jüdischen Gemeinschaften heute bewegen und welche Rolle Museen als Resonanzräume spielen können.
Im Mittelpunkt stehen Exponate aus der Sammlung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, deren Geschichten durch die #Shoah, durch die Wirren von Kriegen und Krisen in der Vergangenheit verschüttet wurden. Die Ausstellung basiert auf sechs Workshops, in denen Teilnehmende aus der jüdischen Stadtgesellschaft die historischen Erzählungen der Sammlungsobjekte wiederentdeckt, neue Perspektiven entwickelt und individuelle Erinnerungen miteinander verwoben haben.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist der 360 Grad Animationsfilm Die Verwandlung, der eindrucksvoll entdeckt, wie Objekte Vergangenheit und Gegenwart, Generationen und Gemeinschaften miteinander in Verbindung bringen können. Die immersive Installation, die auch eine digitale Rekonstruktion des zerstörten Haupt Gebetssaals umfasst, ermöglicht ein intensives und verkörpertes Eintauchen in die virtuelle Welt.
»Gefühlsdinge« folgt einem multisensorischen Konzept: Besucher sind eingeladen, die Objekte nicht nur zu betrachten, sondern sie auch durch Hören, Riechen und Tasten zu erleben. Dieser interaktive Ansatz macht die bewegte jüdische Geschichte sowohl intellektuell als auch emotional erfahrbar. Dabei werden zentrale Fragen nach Erinnerung und Zugehörigkeit reflektiert.
Die Ausstellung macht deutlich, dass unser kulturelles Erbe nicht nur bewahrt, sondern immer wieder neu interpretiert werden muss. Gefühlsdinge zeigt das Museum als einen lebendigen Begegnungsraum, in dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander in Dialog treten – und in dem Zuhören zu einer wichtigen Form der Verständigung wird.
Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum
»Tuet auf die Pforten, dass einziehe das gerechte Volk, das bewahrt die Treue …« dieses biblische Zitat über ihren Portalen verband die Neue Synagoge mit der Stadt.
»Tuet auf« steht für eine Öffnung, die die meisten Juden in Deutschland seit der Emanzipation anstrebten – hin zur Stadt und Gesellschaft der Umgebung. Dabei betont die Fortsetzung des Zitats bei allem Teilhabewillen das feste Stehen im Judentum. Mit anderen Worten, in unserer Interpretation: Die Inschrift weist auf eine Gleichzeitigkeit von Öffnung und Tradition hin, so wie die Neue Synagoge insgesamt ein architektonisches Symbol für das Selbstverständnis war, deutsch, berlinerisch und jüdisch gleichermaßen zu sein. Das Ringen um die Anerkennung einer eigenen Identitäts Melange wie die entsprechenden innerjüdischen Auseinandersetzungen darum begleiteten die deutschen Juden ohne Unterlass. Von der gewaltsamen Zerstörung jüdischer Leben und Lebenswelten legt das Fragment des Gebäudes Zeugnis ab. Seit dem 5. September 1991 leuchtet nun die Inschrift wieder in die Stadt hinein.
Wir begreifen die Botschaft des »Tuet auf« als zeitlos und als Grundlage auch für unsere Agenda: Wir thematisieren die Herausforderungen kultureller Vielfalt und Differenz sowie die verschiedensten Ausprägungen des Jüdisch Seins – und all dies in Geschichte und Gegenwart. Jüdische Geschichte in Berlin sehen wir auch als ein Beispiel dafür, Geschichte überhaupt aus verschiedenen Perspektiven zu sehen – und durch das Prisma Berlin ein Stück Welt zu denken.
Was wir tun
Mit unserer Dauerausstellung zur Biografie der Neuen Synagoge und ihrer Menschen erzählen wir Berliner und deutsch jüdische Geschichte; in temporären Ausstellungen greifen wir Themen auf, die einen Bezug zu Berlin haben und gleichzeitig darüber hinausblicken.
Mit unseren Veranstaltungen mischen wir uns in gesellschaftliche Debatten ein, geben Kultur und Forschung eine Bühne und bringen Menschen aller Generationen zum Diskutieren zusammen. Unser Vermittlungsprogramm beinhaltet Führungen in unseren Ausstellungen und der Umgebung sowie zielgruppenspezifische Seminare.
Wir beherbergen eines der weltweit wichtigsten Historischen Archive zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland. Kern unseres Bestands ist ein großer Teil des früheren in Berlin ansässigen Gesamtarchivs der deutschen Juden, das Akten von jüdischen Gemeinden und Institutionen sammelte. Auf all diesen Feldern kooperieren wir national und international mit anderen Institutionen, ermöglichen #Forschung und initiieren eigene Forschungsprojekte.
Jüdisch, Berlinerisch, Mittendrin
Wir sind und wollen sein … ein Museum und eine Anlaufstelle für alle, die das jüdische Berlin, seine Geschichte und Gegenwart am authentischen Ort entdecken wollen. Eine Brücke zwischen jüdischen und nichtjüdischen Stadt Communities; ein Lernort, der #Teilhabe an kulturellem Wissen ermöglicht, Erinnern und Reflexion mit der Relevanz fürs Heute verbindet; ein historisches #Archiv, das kulturelles Erbe bewahrt und bereithält.
21. Mai 2025, 18 bis 21 Uhr, Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Repräsentantensaal/Ausstellungsfläche 2. Etage, Oranienburger Straße 28 bis 30, 10117 Berlin, Ausstellungseröffnung »Gefühlsdinge. How to Listen to Objects«, Grußwort Oliver Friederici, Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, mit Dr. Anja Siegemund, Dr. Alina Gromova, Prof. Dr. Frank Druffner (stellvertretender Generalsekretärder Kulturstiftung der Länder), Monika Keenan und Maria Redkina (Protagonistin der Ausstellung und Künstlerin)