Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mahnte in seiner Predigt am ersten Weihnachtstag im Paderborner Dom zur Sensibilität und Verantwortung für Sprache. »Nicht der Hass, sondern Gott hat das erste und das letzte Wort«, bekräftigte der Paderborner Erzbischof. Foto: Besim Mazhiqi, Erzbistum Paderborn
Weihnachten, damit Gewalt und Hass nicht das letzte Wort haben
#Weihnachten, damit Gewalt und Hass nicht das letzte Wort haben
- Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mahnt zur Sensibilität und Verantwortung für Sprache
- »Das ›Wort› fordert Verant Wort ung«
- #Pontifikalamt am ersten #Weihnachtstag mit zahlreichen Gläubigen im vollen #Paderborner #Dom
Paderborn, 26. Dezember 2024
Der #Anschlag auf dem #Weihnachtsmarkt in #Magdeburg am Abend des 20. Dezembers mache sprachlos, das Leid überwältige, die Menschen würden spüren, dass jedes Wort im Grund zu viel sei, erklärte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz im Pontifikalamt am ersten Weihnachtstag im Paderborner Dom. Zugleich bekräftigte der Paderborner Erzbischof: »Es braucht ein Wort, ein Wort des Trostes, des Friedens. Ein ehrliches, das standhält in dieser Situation. Ein echtes, das die Chance hat durchzudringen. Unsere Sprachlosigkeit braucht ein Wort. Damit die #Gewalt und der #Hass nicht das letzte Wort haben!« Gemeinsam mit zahlreichen Gläubigen feierte der Paderborner Erzbischof am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember 2024, ein Pontifikalamt, das im Livestream aus der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn übertragen wurde.
Erzbischof Dr. Bentz unterstrich, es brauche eine neue Sensibilität für Sprache, Sprache verrohe nicht nur in Extremsituationen wie Krieg und Besatzung, sie verrohe auch im täglichen Leben mit der Alltagssprache und mit dem medialen Umgang. »Worte sind nie nur harmlos«, betonte der Paderborner Erzbischof. »Das ›Wort‹ fordert Verant Wort ung. Gerade von uns Christen, die wir unseren Glauben und unsere Hoffnung auf dieses fleischgewordene Wort Gottes und sein frohmachendes Wort des Evangeliums bauen«, mahnte Erzbischof Dr. Bentz.
Mit dem Kind in der Krippe spreche Gott ein neues Wort in die Welt, entfaltete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt im Hohen Dom. »Gerade jetzt, angesichts unsrer Sprachlosigkeit über das Geschehen in Magdeburg, ist Weihnachten ein solches Wort, das wir uns nicht selbst sagen, sondern das uns zugesprochen wird: Die Engel auf den Feldern von Bethlehem sprechen in die Nacht hinein ‚Fürchtet Euch nicht! Euch ist der Retter geboren. Er ist der Heiland. Der Retter.‘« Es sei ein Wort »von oben«, von Engeln ausgesprochen, »aus uns selbst heraus, wären wir zu einem solchen Wort nicht fähig«. Weihnachten sei ein »fleischgewordenes Wort«, Gottes Wort an die Welt. Damit zeige Gott: »Die Welt ist mir nicht egal. Du, Mensch, bist mir nicht egal!«. Der Paderborner Erzbischof bekräftigte: »Im ‚Wort‘, das Gott in Jesus Christus zum Menschen spricht, steckt nicht nur eine Zusage, in ihm zeigt Gott nicht nur, wer er selbst ist. In diesem Wort steckt auch ›Ver ant Wort ung‹, unsere Antwort auf dieses Wort«.
Christen haben Verantwortung für das Wort
»Als Christen glauben wir an das Wort, das Fleisch geworden ist. Unser Glaube lebt vom Wort. Sprache ist der Dreh und Angelpunkt unseres Glaubens: in der Verkündigung, im Gebet, in der Feier der #Liturgie, auch im Dienst am Nächsten«, führte Erzbischof Dr. Bentz weiter aus. Christen hätten somit in besonderer Weise Verantwortung für das Wort. Im Blick auf die nach Weihnachten beginnende heiße Phase des Bundestags Wahlkampfes hoffe der Paderborner Erzbischof, »dass diejenigen, die mit ihrem Sprechen um Wähler werben, sich ihrer Verantwortung für die Wirkkraft von Sprache bewusst sind und verantwortlich damit umgehen, und dass wir auch als Wähler unserer Verantwortung bewusst sind und kritisch hinterfragen: Welches Wort ist echt und ehrlich? Welches Wort ist wahrhaftig und keine Lüge? Welcher Charakter offenbart sich in dem, was und wie jemand spricht«.
Der Paderborner Erzbischof erinnerte auch an die »Verant Wort ung« der Kirche: »Wie reden wir übereinander? Ist unser Reden gedeckt mit konkretem Verhalten? Welche Wirklichkeit schaffen wir in der Kirche mit unserem Reden?« Gerade für die Kirche bedeute das fleischgewordene Wort Verantwortung für das von ihr gesprochene Wort. »Nur zu reden, reicht jedoch nicht, um etwas positiv zu verstärken. Wenn unseren Worten keine konkreten Handlungen folgen, dann riskieren wir, nur gute Wünsche zu bringen und sonst nichts«, machte Erzbischof Dr. Bentz deutlich.
Weihnachtliche Menschen
»Das ist unsere Würde als ›weihnachtliche Menschen‹: aus Gott geboren, mit seinem Wort reden und aus seinem Geist handeln«, erklärte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Abschluss seiner Predigt. »So wirken wir mit an der neuen Wirklichkeit. Wir werden daran glauben müssen, dass unsere Zukunft anders aussehen kann als die, die Krieg und Gewalt, Krise und Verunsicherung derzeit vorhersagen. Das Wort der Engel gilt: ›Fürchtet euch nicht!‹. Nicht der Hass, sondern Gott hat das erste und das letzte Wort.« Erzbischof Dr. Bentz bekräftigte: »Es liegt an uns«, dass Gottes Wort »Die Welt ist mir nicht egal. Du, Mensch, bist mir nicht egal! Ich bin da! Ich will, dass Du lebst!« – unter den Menschen Gültigkeit habe.
Gestaltung und Mitwirkende
Weihbischof em. Hubert Berenbrinker und Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke Peitzmeyer konzelebrierten im festlichen Gottesdienst. Solisten, der Paderborner Domchor, das #Orchester der #Philharmonischen #Gesellschaft #Paderborn unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik sowie Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel gestalteten den Gottesdienst musikalisch.
Päpstlicher Segen
Anlässlich des Weihnachtsfestes spendete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz am Ende des Pontifikalamtes im Paderborner Dom den Päpstlichen Segen.
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