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Die dreiteilige Reihe zeigt die abenteuerliche Reise des Soldaten Frederick »Freddie« Gray. Bild: Paul’s Boutigque, ZDF

Roadtrip 1945, dreiteilige »Terra X History« Dokumentation im ZDF

Roadtrip 1945, dreiteilige »Terra X History« Dokumentation im ZDF

Mainz, 16. Januar 2025

Kurz vor dem 80. Jahrestag der #Befreiung von #Auschwitz zeigt das #ZDF »Roadtrip 1945«. Es ist die Geschichte des jungen jüdischen Mannes, Manfred Gans alias Frederick Gray: Als 16 Jähriger muss er Hitler Deutschland verlassen. 1945 kehrt er als Soldat mit einer britischen Eliteeinheit in seine frühere Heimat zurück. Nach der deutschen Kapitulation begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch Trümmerdeutschland – auf der Suche nach seinen Eltern, die von den #Nationalsozialisten verschleppt wurden.

Historiker und Terra X Host Mirko Drotschmann folgt Freddie Grays Spuren und trifft einige seiner Nachfahren.

Quellenlage zu »Roadtrip 1945«

»Roadtrip 1945« folgt dem jungen britischen Soldaten Manfred Gans, Kampfname Frederick »Freddie« Gray, der im Mai 1945 mit einem Jeep vom niederländischen Goes aus Trümmerdeutschland durchquert. Er sucht seine Eltern, sie sollen ins #KZ #Theresienstadt verschleppt worden sein und leben womöglich noch. 1938 konnte er Deutschland noch Richtung England verlassen, anders als Vater und Mutter, die nicht entkommen konnten. Sieben Jahre später kehrt Freddie unter alliierter Flagge als Teil der jüdischen Eliteeinheit X Troop in seine alte Heimat zurück. Seine Erlebnisse und Begegnungen schreibt er kurz nach seiner Reise minutiös auf.

Anhand dieses Berichts, weiterer Notizen, von Tagebucheinträgen und nicht zuletzt den Briefen an seine große Liebe Anita, einer 1938 nach New York emigrierten Jüdin, mit der er später eine Familie gründet ist es möglich, das Schicksalsjahr 1945 auf persönliche und zugleich emblematische Weise vor Augen zu führen. Vor allem die Reisenotizen gewähren einen authentischen Blick auf die Lebensumstände 1945 in Deutschland sowie die fieberhafte Suche nach den eigenen Eltern.

»Roadtrip 1945: Kriegsende« (1/3)

Am 27. Januar 1945 hatten Einheiten der #Roten #Armee die wenigen Überlebenden des Konzentrationslagers und Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Eine Mordfabrik in gigantischen Ausmaßen, perfektioniert wie ein Industriebetrieb. Millionen sind hier und in anderen Vernichtungslagern gestorben:

Erste Bilder der unvorstellbaren Gräueltaten der Deutschen gehen um die Welt. Nachrichten, die auch den 23 jährigen jüdischen britischen #Soldaten Frederick »Freddie« Gray erreichen und bei ihm schlimmste Befürchtungen auslösen. Seit Jahren hat er kein Lebenszeichen von seinen Eltern mehr erhalten: Sie hatten ihn 1938 außer Landes geschickt, schafften es aber selbst nicht mehr, den Nationalsozialisten zu entkommen. Kurz vor Kriegsende erreicht ihn die Nachricht, dass seine Eltern vielleicht noch am Leben sein könnten – sie wurden im Lager Theresienstadt gesehen.

Hinter ihm liegen abenteuerliche Monate, die mit der Landung in der Normandie am sogenannten D Day begannen. Er ist Soldat in der britischen »X Troop« – einem geheimen jüdischen Kommando, das für die Briten gegen die Nazis kämpft. Auch Freddie operiert hinter feindlichen Linien, hilft, letzte Bastionen des Atlantikwalls zu Fall zu bringen, bei Kriegsende erreicht er mit seiner Einheit das niederländische Goes. Von dort aus begibt er sich am 12. Mai 1945 in einem #Jeep samt Fahrer auf einen halsbrecherischen "Roadtrip" quer durch seine zerstörte deutsche Heimat, um seine Eltern im knapp 900 Kilometer entfernten Konzentrationslager Theresienstadt zu suchen. Seine Reise führt den aus dem Münsterland stammenden Freddie zunächst in seine Westfälische Heimat Borken zurück. Dass sein Elternhaus noch steht, grenzt an ein Wunder. Denn viele deutsche Städte wurden noch in den letzten Kriegswochen massiv bombardiert. Auch Borken ist fast vollständig zerstört, »Germany 1945 Style«, kommentiert Freddie trocken.

Auch Mirko Drotschmann besucht auf seiner Zeitreise Borken und lernt Freddies Nachfahren kennen, die heute in den USA und Israel leben, darunter Sohn Daniel Gans. Sie treffen sich am einstigen Familiensitz, für alle eine sehr emotionale Situation. Für Freddie war es damals nur ein kurzer Zwischenstopp. Die Sorgen um seine Eltern trieben ihn zur raschen Weiterfahrt Richtung Osten an. Hunderte Kilometer lagen noch vor ihm. Es war eine Fahrt ins Ungewisse.

»Roadtrip 1945: Trümmerland« (2/3)

600 Kilometer durch das zerstörte Deutsche Reich liegen noch vor ihm, als Freddie sein nächstes Ziel, das weitgehend zerstörte Münster, erreicht. Die Hauptstraßen sind inzwischen geräumt. Die Besatzer brauchen Platz für ihre Truppentransporte. Freddie übernachtet in einer ehemals deutschen Kaserne, die jetzt von Amerikanern genutzt wird. Dort wie andernorts beobachtet er Fraternisierungsversuche, die von den Alliierten eigentlich strengstens untersagt sind. Freddie notiert: »Die #Moral der deutschen Frauen ist völlig im Eimer. Überall liegen hartgesottene deutsche Mädchen mit ihren Soldaten herum.«

Freddie verlässt Münster Richtung Südosten. Unterwegs werden er und sein Fahrer Bob Zeuge einer wahren Völkerwanderung. Millionen Menschen sind bei Kriegsende entwurzelt durch Krieg, Flucht und Verschleppung. Die Straßen sind voll. Die Reise führt weiter nach Eisenach und von dort Richtung Sachsen. Hier endet das von den West Alliierten kontrollierte Gebiet. Wo genau die Grenze verläuft, ist damals kaum ersichtlich. Auch für die Bevölkerung vor Ort, die oft nicht weiß, wer ihre Heimatstadt einnehmen wird. Man blickt voller Angst auf die Rote Armee, fürchtet Rache. Denn an der Ostfront hatten die Deutschen besonders verheerend gewütet. Es kommt zu Hunderttausenden Vergewaltigungen. Die weitaus meisten Taten gehen von Rotarmisten aus, sie sehen es auch als Vergeltung für deutsche Verbrechen.

Über Chemnitz und Oberlungwitz führt Freddies Reise nach Schwarzenberg und tiefer ins Erzgebirge. Dort trifft er auf eine Division bewaffneter Wehrmachtssoldaten, die sich ihm ergeben wollen – mehrere Tage nach Kriegsende. Freddie lehnt ab und sucht das Weite. Er ist jetzt nur noch gut 100 Kilometer von Theresienstadt entfernt. Am Abend des 14. Mai hat er sein Ziel erreicht. Nur wenige Tage, nachdem die #Rote Armee hier die Kontrolle übernommen hat. Drei Tage hat Freddie gebraucht: von den Niederlanden quer durch Deutschland bis dorthin. Er hat immer noch die Hoffnung, seine Eltern lebend zu finden.

»Roadtrip 1945: Wolfszeit« (3/3)

Das letzte Lebenszeichen seiner Eltern Moritz und Else Gans liegt Jahre zurück. Über das Lager Westerbork waren sie nach Bergen Belsen und schließlich nach Theresienstadt verschleppt worden. Bis kurz vor Kriegsende werden rund 88.000 jüdische Menschen von hier aus in die Vernichtungslager im Osten geschleust. Nur jeder siebte Insasse von Theresienstadt überlebt den #Holocaust. Freddie kann sein Glück kaum fassen, als er sieht, dass seine Eltern tatsächlich leben. Fast schon nüchtern notiert er: »Zwischen Gesprächen über ihre Vergangenheit, unsere Verwandten, die Welt fühlen wir uns jetzt alle sehr glücklich.«

Doch dann breitet sich im überfüllten Areal Fleckfieber aus. Die Erkrankten werden isoliert, das ganze Lager großflächig entlaust. Kaum befreit, stellt der sowjetische Kommandant Theresienstadt unter Quarantäne. Ein Schockmoment, wie Freddie in seinem Bericht schreibt. Ohne seine Eltern kehrt er zunächst ins niederländische Goes zurück, wo er sich umgehend daran macht, die Eindrücke der vergangenen Tage zu Papier zu bringen. Und er setzt alles daran, seine Eltern so schnell wie möglich aus Theresienstadt herauszuholen. Nachdem im Lager die #Fleckfieber #Epidemie abebbt, ist es endlich soweit. Am 21. Juni 1945 besteigen das Ehepaar Gans und weitere niederländische Überlebende ein Flugzeug nach Eindhoven.

Freddies private Mission geht damit zu Ende, doch sein Dienst für die britische Armee noch nicht. Als ausgebildeter Verhörspezialist befragt Freddie KZ Wärter und andere #NS #Funktionäre. Seine Befragungen dienen auch der Vorbereitung der Nürnberger Prozesse. Deren Ende erlebt er als Zivilist. Im August 1946 legt er seinen Tarnnamen ab und wird wieder zu Manfred Gans. Im Juli 1948 gibt er seiner großen Liebe Anita in New York das Ja Wort.

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