Foto: Tanja Hall
Theater Muenster: »Stimmen. Mut. Zukunft.« Urauffuehrung von »Jeanne d́́́́‘Arc«, Premiere am 1. Februar 2025
Theater Münster: »Stimmen. Mut. Zukunft.« Uraufführung von »Jeanne d́́́́‘Arc«, Premiere am 1. Februar 2025
- Premiere am Samstag, 1. Februar 2025, 19.30 Uhr, Großes Haus
#Münster, 17. Januar 2025
Am 1. Februar 2025 präsentiert die Sparte #Tanz #Münster im Großen Haus einen spartenübergreifenden Tanzabend, der den aufbegehrenden Geist einer Ikone der französischen Nationalgeschichte mit dem Vorwärtsstreben unserer Zeit verbindet: »Jeanne d‘Arc« von Tanzdirektorin und Chefchoreografin Lillian Stillwell.
Seit dem 15. Jahrhundert gelten Jeanne d’Arcs Visionen als Zeichen von Göttlichkeit, menschlicher Imagination und evolutionäre Kraft – ein innerer Antrieb, um sich fortzubewegen und etwas nachhaltig zu bewirken. Kaum eine andere historische Figur verkörpert Freiheit, Widerstand und Umdenken auf so eindrückliche Art und Weise, und inspirierte Kunstschaffende unterschiedlichster Gattungen: ob #Voltaire, Friedrich #Schiller, Bertolt #Brecht als Autoren oder Giuseppe #Verdi, Pjotr I. #Tschaikowsky, Arthur #Honegger und Jordi Savall in der #Musik.
Auch Lillian Stillwells neues Tanzwerk ist von der Strahlkraft dieses Stoffes inspiriert. Dabei geht es der Choreografin jedoch nicht darum, Jeanne d’Arcs Leben in ein Handlungsstück zu übersetzen. Vielmehr stützt sich Stillwells Bühnenwerk auf die äußeren Einflüsse rund um die ‚Jungfrau‘, ihre Impulse im Inneren, ihren eisernen Willen und ihr Vorwärtsdenken, mit denen ihr 1429 die Befreiung Orléans gelang: Wem gelingt es, Ideen und Träume zu verwirklichen? Wer hört auf seine »Innere Stimme« – und weshalb? Was ist diese »innere Stimme« – könnte sie auch durch KI ersetzt werden? Woher kommt der Forschungs und Eroberungsdrang des Menschen? Wie gehen wir mit Selbstkontrolle beziehungsweise »Steuerung« von außen um?
Chefchoreografin Lillian Stillwell, die #Musiktheater und interdisziplinäre Produktionen an mehreren großen Theatern und Opernhäusern Europas (unter anderem Oper Zürich, Dutch National #Opera and Ballett, Royal Danish Opera and #Ballet, Palais des les Arts Reina Sofia in #Valencia und #Philharmonie Luxembourg) geschaffen hat, hat nun für das #Theater #Münster eine eigene Inszenierung konzipiert. A Cappella gesang vom Opernchor wird mit #Schlagzeugmusik und Tanz vereint in einer Choreografie zu einer musikalischen Fassung, die primär aus Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts stammt.
Neues gibt es auch in Stillwells Tanzästhetik zu sehen: Tanz Münster wird in »Jeanne d‘Arc«, erstmals seit Stillwells Amtsantritt, Spitzentanz auf der Bühne zeigen ̶ eine Tanz Form, die auf das Romantische Ballett des 19. Jahrhunderts zurückgeht. Mit dem typischen Körperbild und Kostümbild der »Prima Ballerina« wurde damals auch (Theater-)Geschichte geschrieben, indem die Frau auf der Bühne zu einer noch nie dagewesenen Leitfigur exponiert wurde. Tänzerinnen werden sich von den sie umgebenden Gruppen abheben und spannungsvolle Interaktionen zwischen Individuum und Masse eröffnen. Somit lädt »Jeanne d‘Arc« zu einer Zeitreise ein, die sowohl die historische Figur zum Leben erweckt als auch einen Ausblick auf mögliche Zukunftsszenarien liefert. Daneben setzt Stillwell auf reduzierte Mittel also bewusst platzierten Minimalismus, der auch in der Musik widergespiegelt wird.
Da Jeanne d’Arc ihre Eingebungen als zumeist von großer Helligkeit begleitet beschrieb, ist das gezielte Spiel mit dem Lichtdesign als dominierendes Stilmittel des Bühnenbildes eine ebenfalls bedeutsame Komponente. Hierfür zeichnen Marco Vitale und Stella Sattler verantwortlich, indem sie dem Geschehen ein magisches Ambiente verleihen. Ergänzt wird die Ausstattung durch das facettenreiche Kostümbild von Louise Flanagan.
Fassung
Der musikalische Rahmen von »Jeanne d‘Arc läss«t aufhorchen, weil auch der Opernchor sowie das Sinfonieorchester des Theater Münster live zu erleben sein werden. Ausgehend von den Stimmen, von denen die historische Jeanne berichtete, wird auch der Opernchor eine tragende Rolle spielen. Das Kollektiv entwickelt szenische Figurationen, die ähnlich dem Chor des antiken Theaters eine kommentierende wie auch handlungsimmanente Funktion besitzen und die Ausarbeitung mehrerer Erzählebenen ermöglichen. Bei der Erarbeitung der musikalischen Fassung bestand der Wunsch, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen. Diese liegt im minimalistischen Duktus, der ätherische, vibrierende und mitreißende Klangsphären eröffnet: Chor Gesänge von Beat Furrer (geboren 1954), dessen Enigma Kompositionen (2007) die Prophezeiungen Leonardo Da Vincis (1452 bis 1519) und somit die Kernthematik dieses Tanzprogramms – die Weissagung und Gestaltung der Zukunft – aufgreifen, und Josquin des Prez (1440 bis 1521) durchziehen das Programm ebenso wie rhythmische Kompositionen von Steve Reich (geboren 1936), Peter Sadlo (1962 bis 2016), David Lang (geboren 1957) und Dr. Gene Koshinski (geboren 1980). 2 Solo Schlagzeuger stehen daher im musikalischen Vordergrund dieser choreografischen Uraufführung.
Begleitveranstaltungen:
- Samstag, 18. Januar 2025, 11 Uhr, Großes Haus: Sneak Peek
- Samstag, 25. Januar 2025, 11 Uhr, Großes Haus: Matinée
Premiere am Samstag, 1. Februar 2025, 19.30 Uhr, Großes Haus, weitere Termine 8. Februar 2025, 19.30 Uhr, 12. Februar 2025, 19.30 Uhr, 21. Februar 2025, 19.30 Uhr, 25. Februar 2025, 19.30 Uhr, 8. März 2025, 19.30 Uhr, 23. März 2025, 17 Uhr, 3. April 2025, 19.30 Uhr, 16. April 2025, 19.30 Uhr, 10. Mai 2025, 19.30 Uhr, kostenlose Werkeinführung, jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn, Aufführungsdauer rund 1 Stunde, ohne Pause, Altersfreigabe ab 8 Jahren
Theater Münster
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