Stadttheater Bielefeld: »Hoffmanns Erzaehlungen« von Jacques Offenbach, Premiere am 1. Maerz 2025
#Stadttheater #Bielefeld: »Hoffmanns Erzählungen« von Jacques #Offenbach, Premiere am 1. März 2025
- Fantastische Oper in 5 Akten
- Libretto von Jules Barbier nach dem Schauspiel von Jules Barbier und Michel Carré
- Herausgegeben von Michael Kaye und Jean Christophe Keck
#Hoffmann träumt davon, Künstler, Dichter, Ästhet zu sein. Seine große Liebe Stella hingegen ist ein gefeierter Opernstar. Doch Hoffmann selbst führt ein einfaches, vom Alkohol geprägtes Leben und verliert sich in Erzählungen, die zunehmend offenbaren, dass ihnen weder dichterische Brillanz noch künstlerische Erhabenheit innewohnen. Vielmehr spiegeln sie seine verzerrte Wahrnehmung der Realität wider: Menschen erscheinen als bedrohliche Wesen, Stella als gefühllose Maschine, als Sängerin, die sich ihrer Kunst bis in den Tod verschrieben hat – oder gar als Kurtisane. Hätte Hoffmann ihre Briefe gelesen, hätte er womöglich eine andere Perspektive entwickelt – vielleicht wäre sein Leben anders verlaufen.
Jacques Offenbach schuf mit »Hoffmanns Erzählungen« eines der berühmtesten Fragmente der Opernliteratur. Noch während der Komposition im Jahr 1880 verstarb der Meister zahlreicher Operetten und Bühnenwerke. Gemeinsam mit Librettist Jules Barbier hinterließ er ein Werk, inspiriert von den Erzählungen und der Figur E. T. A. Hoffmanns. Die Uraufführung fand 1881 in Paris statt und bringt die fantastischen Visionen, tiefe Verzweiflung sowie den unermüdlichen Drang nach Kreativität, Erfolg und Liebe des Protagonisten auf die Bühne – und wirft bis heute Fragen auf.
In der Spielzeit 2024/25 widmet sich Wolfgang Nägele, Hausregisseur des Theaters Bielefeld, nach »Endstation Sehnsucht« der Neuinszenierung dieses Opernklassikers. Gemeinsam mit Bühnenbildner Thilo Ullrich und Kostümbildnerin Irina Spreckelmeyer verlegt er den Beginn der Handlung aus Luthers Weinkeller in Hoffmanns eigene, einsame Küche. Dort pflegt er eine obsessive Liebe zu Stella, die ihn in Form von Bildern, Postern, Figuren und Videos umgibt. Mit dem Erscheinen der Muse – fast ein Spiegelbild Hoffmanns – entfaltet sich eine surreale Welt, die eigentlich nur in seiner Vorstellung existiert. Olympia, Antonia und Giulietta sind nicht nur übersteigerte Projektionen seiner Vorwürfe an die unerreichbare Stella, sondern auch Ausdruck seiner tiefsten Ängste: Angst vor Ablehnung, Versagen, dem Verlust von Männlichkeit und Identität.
Die Inszenierung nutzt choreografische Elemente von Sommer Ulrickson, um die Figuren auch in ihrer Bewegung zu grotesken Erscheinungen in Hoffmanns Albträumen werden zu lassen – bis er schließlich gebrochen in die trostlose Realität zurückkehrt.
Die Titelrolle des Hoffmann übernimmt Nenad Čiča, der die von Offenbach heroisch komponierte Partie mit der tragischen Existenz eines gescheiterten Dichters und Liebenden verbindet. Marta Wryk ist als Muse und Nicklausse stets an seiner Seite – zugleich Spiegelbild und Manipulatorin. Die gefeierte Opernsängerin Stella und ihre fantasievollen Alter Egos verkörpert Dušica Bijelić, die auch als die ehrgeizige Antonia zu erleben ist. Veronika Lee gibt die mechanische Puppe Olympia, während Alexandra Ionis sowohl Antonias Mutter als auch die Kurtisane Giulietta darstellt.
Evgueniy Alexiev spielt Hoffmanns Rivalen Lindorf, der in seinem Wahn zu den Bösewichten Coppélius, Doktor Mirakel und Dapertutto mutiert. Lorin Wey schlüpft in die Rollen von Andrès, Cochenille, Frantz und Pitichinaccio. Yoshiaki Kimura übernimmt Luther und Rat Krespel, während Dumitriu Bogdan Sandu Spalanzani und Nathanael darstellt. Bojan Heyn (Schlémihl) und Daniel Cobos (Hermann) ergänzen das Ensemble aus dem Bielefelder Opernchor.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic, der mit dieser Produktion seine letzte Inszenierung in dieser Funktion dirigiert. Er vereint das Sängerensemble, den Bielefelder Opernchor unter der Einstudierung von Hagen Enke und die #Bielefelder #Philharmoniker zu einem eindrucksvollen musikalischen Erlebnis.
Musikalische Leitung
Alexander Kalajdzic, geboren in #Zagreb, #Kroatien, begann seine musikalische Ausbildung mit 6 Jahren und gab ab dem achten Lebensjahr regelmäßig Konzerte als Pianist. Er gewann mehrere Preise bei Bundeswettbewerben und setzte an schließend sein Studium an der Musikhochschule in Wien fort, wo er die Dirigierklasse von Karl Österreicher mit Auszeichnung absolvierte. Darüber hinaus studierte er Klavier, Viola und Korrepetition. Schon während des Studiums dirigierte er Symphoniekonzerte mit den Zagreber Philharmonikern sowie dem Orchester des Kroatischen Rundfunks.
Sein beruflicher Weg führte ihn nach Krefeld Mönchengladbach, wo er als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung erste Theatererfahrungen sammelte. Danach war er als Kapellmeister in München, als erster Dirigent am Nationaltheater Weimar und von 2008 – 2010 als 1. Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim tätig, wo er sich ein großes Repertoire erarbeiten konnte. Er gastierte unter anderem in den USA, Mexiko, Südafrika, Italien, Frankreich, in der Schweiz und in Tschechien.
Alexander Kalajdzic ist sowohl in der Oper als auch im Konzertbereich gefragt. Sein Repertoire reicht vom frühen Barock bis zur Moderne, wobei sein besonderes Interesse der französischen #Musik gilt. So führte er fast das gesamte Orchesterwerk von #Ravel und #Debussy mehrmals auf. Auch war er lange Zeit als Liedbegleiter und Kammermusiker aktiv und hatte einen Lehrstuhl für Orchestererziehung in Zagreb inne. Alexander Kalajdzic leitet als GMD seit Spielzeitbeginn 2010/11 die musikalischen Geschicke des Theaters Bielefeld und der Bielefelder Philharmoniker.
Inszenierung
Wolfgang Nägele ist dem Theater Bielefeld schon seit einigen Jahren verbunden und hat hier bereits sehr erfolgreich inszeniert, unter anderem »Berlin Alexanderplatz«, »Dead Man Walking«, »Paradise Reloaded«, »#Falstaff« und zuletzt »Endstation Sehn sucht«. Zu seinen weiteren Regiearbeiten zählen Musiktheater und Schauspielinszenierungen unter anderem an der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Hamburgischen Staatsoper, der Staatsoper Hannover, dem Luzerner Theater, dem Staatstheater Mainz, dem Staatstheater Darmstadt und der Musikbiennale Venedig. Von 2007 bis 2016 verband ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Theater und Opernregisseur Hans Neuenfels. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Hausregisseur am Theater Bielefeld.
Premiere am Samstag, 1. März 2025, 19.30 Uhr, Stadttheater Bielefeld, nächste Termine 5. März 2025, 15. März 2025, 18. März 2025, 30. März 2025, 6. April 2025, 4. Mai 2025, 11. Mai 2025
Theater Bielefeld
Brunnenstraße 3–9
Theater Bielefeld
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