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Foto: Martina Pipprich

Theater Muenster: »Carmen«, Oper in 4 Akten von Georges Bizet

#Theater #Münster: »Carmen«, Oper in 4 Akten von Georges Bizet

Münster, 4. Februar 2025

Als eine der auf der Bühne meistgespielten Opern beinhaltet Carmen eine gewisse Erwartungshaltung: Liebe, Tod, Eifersucht, Erotik, Tanz – alle Zutaten einer durchweg fesselnden Geschichte sind vorhanden. Carmen wurde zum beharrlichsten Mythos in Bezug auf die Frau, die als »Andere« bezeichnet wird. Die »wilde« und »unkontrollierbare« Frau verkörpert die faszinierende Sinnlichkeit und Leidenschaft, eine Sprengkraft für männliche Ordnung, Vernunft und Kontrolle. Sexualität und Tod sind verbunden, Gift, Übellaunigkeit und Bitterkeit kommen ins Spiel und die Frau wird zur Quelle von Ärger und Verdruss. »Eine seltsame und wilde Schönheit, die man nicht vergessen kann«, und die ihren Liebhaber Don José schließlich in die Verzweiflung treibt. 

In ihrer Inszenierung setzt sich die Regisseurin Andrea Schwalbach mit dem Thema des Femizides intensiv auseinander, mit dem Versuch, dem Narrativ, dass das Opfer halb selbstverantwortlich für seinen #Mord sei, zu entkommen. Carmen bekommt viele Zuschreibungen, doch bleibt sie immer ein wenig verschwommen, ungreifbar. Am Ende bleibt sie dem Blick des Mannes und seiner Gewalt ausgeliefert. Die Inszenierung spielt mit der Erwartungshaltung der Zuschauer und der Figuren selbst und lässt sie das etablierte Narrativ über die femme fatale von außen wahrnehmen. Die Erfindung einer fiktiven Figur, der Conférencier, vom Gast Bariton Laurent Arcaro gespielt, bricht die vierte Wand und zwingt uns und die Figuren der Oper selbst, die Geschichte anders zu betrachten.

Auch wenn die Oper Carmen ihr blutiges Ende voraussehen lässt, ist sie mit dem Gattungstitel opéra comique bezeichnet. Das bedeutete 1875, zur Zeit ihrer Uraufführung in Paris, allerdings nicht viel mehr, als dass das Stück für diejenige Pariser Bühne bestimmt war, auf der üblicherweise »opéras comiques« aufgeführten wurden, also Opern, in denen zwischen den musikalischen Nummern keine gesungenen Rezitative, sondern gesprochene Dialoge vorgesehen waren. Darüber hinaus ist Carmen auch musikalisch und in der Stoffwahl weder Grand Opéra noch Operette: Auf die Bühne werden authentische Menschen gebracht, keine Kunstfiguren oder Helden, während hinter der tänzerischen Fröhlichkeit ihrer Musik Grausamkeitsdetails stecken.

Die musikalische Leitung liegt bei #GMD #Golo #Berg. Die Titelpartie singt Mezzosopranistin Wioletta Hebrowska. Der Bariton Laurent Arcaro kehrt ans Theater Münster mit den Partien von Morales und Dancairo, in der hinzugefügten Figur des Conférenciers zusammengebracht, zurück. Mit Garrie Davislim als Don José, Johan Hyunbong Choi als Escamillo, Robyn Allegra Parton als Micaela, Ki Hoon Yoo als Zuniga, sind weitere bekannte Gesichter zu erleben. Die (teils ehemaligen) Opernstudiomitglieder Benjamin Park als Remendado, Katharina Sahmland als Frasquita, Maria Christina Tsiakourma als Mercédès, sowie Milena Sonia Junge als Tänzerin komplettieren das Carmen Ensemble.

Die Oper »Carmen« von Georges #Bizet, basierend auf der Novelle von Prosper Mérimée mit einem Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, wird am Theater Münster in einer hochkarätigen Besetzung aufgeführt. Die Titelrolle der temperamentvollen Carmen übernimmt Wioletta Hebrowska, während Garrie Davislim als Don José zu sehen ist. Der charismatische Stierkämpfer Escamillo wird von Johan Hyunbong Choi verkörpert. In weiteren Rollen stehen Laurent Arcaro als Moralès und Dancaïro, Robyn Allegra Parton als Micaëla sowie Benjamin Park als Remendado auf der Bühne. Katharina Sahmland übernimmt die Partie der Frasquita, Maria Christina Tsiakourma die der Mercédès, und Kihoon Yoo tritt als Leutnant Zuniga auf.

Neben den Solisten bereichern das Ensemble Tänzerinnen und Tänzer, darunter Milena Junge und Helena Sturm, sowie der Theaterkinderchor des #Gymnasiums #Paulinum, der #Opernchor und der #Extrachor des Theater Münster. Die musikalische Begleitung übernimmt das #Sinfonieorchester #Münster unter der Leitung von Henning Ehlert.

Regie führt Andrea Schwalbach, während Anne Neuser für das Bühnenbild verantwortlich zeichnet. Sven Stratmann gestaltet die Videoprojektionen, und Bianca Deigner entwirft die Kostüme. Die Choreographie stammt von Rachele Pedrocchi, die Einstudierung des Chors übernimmt Anton Tremmel, während Rita Stork Herbst und Margarete Sandhäger den Kinderchor vorbereiten. Dramaturgisch begleitet wird die Inszenierung von Giulia Fornasier.

Die Aufführungen finden am 12. März 2025, 15. April 2025 und 9. Mai 2025, jeweils um 19.30 Uhr, im Großen Haus des Theater Münster statt.

Theater Münster

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